Warum es resiliente Menschen leichter haben
Zwölf Tipps, um auch in Krisen in der eigenen Kraft zu bleiben
Gibt es ein Rezept, wie wir gut durch die Coronakrise kommen? Resiliente Menschen tun sich leichter. Das weiß Businesscoach Christa-Marie Münchow. Sie hat zwölf Tipps, was Menschen tun können, um sich zu stärken und Stress besser bewältigen zu können.
Die Coronakrise ist eine Herausforderung für Millionen Menschen in Deutschland. Nichts ist, wie es war. Manche Menschen fühlen sich seit Monaten ohnmächtig. Andere meistern die Zeit trotz großer Herausforderungen gut. In so einer Krise spielt die Resilienz eines Menschen eine große Rolle.
Resilienz bedeutet, seine psychische Gesundheit in schwierigen Lebensumständen aufrecht zu erhalten oder auch rasch wiederherstellen zu können. Resiliente Menschen können mit Krisen umgehen, ohne dass es sie ihre Gesundheit kostet. Christa-Marie Münchow hat zwölf Punkte ausgemacht, die Menschen zu mehr Resilienz verhelfen können. Denn Resilienz ist zu Teilen auch erlernbar. Die zwölf Punkte zeigen: Zum einen können die Menschen viel für sich selbst tun. Zum anderen können wir auch etwas tun, um uns gegenseitig zu unterstützen.
Erster Tipp: Bewahren Sie Ihre emotionale Stabilität
In schwierigen Situationen ist es wichtig, sich auf positive Emotionen und Erlebnisse zu konzentrieren. Dies ist beispielsweise mit einem Dankbarkeits-Tagebuch möglich, mit dem wir uns jeden Abend fragen „Worüber habe ich mich heute gefreut?“ oder „Wofür bin ich heute dankbar?“. Viele Menschen neigen stattdessen dazu, sich zu fragen, was schiefgelaufen ist und nicht geklappt hat.
Zweiter Tipp: Realistisch optimistisch sein
Es hilft, den Blick auf das zu lenken, was geht anstatt auf das, was nicht geht. Realistisch optimistisch zu sein, heißt, Dinge anzuerkennen und diese nicht wegtuschieren zu wollen. „Eher in Lösungen zu denken als in Problemen, ist eine ganz hohe Fähigkeit, um resilient zu sein und zu bleiben“, sagt Christa-Marie Münchow aus ihrer Erfahrung.
Dritter Tipp: Arbeiten Sie an Ihrer Selbstwirksamkeit
Wenn Menschen selbstwirksam sind, dann haben sie den Eindruck, Situationen gestalten zu können. Sie glauben also nicht, dass dies eh alles unnütz ist. In Krisensituationen ist es gut, sich zu fragen, was die eigenen Stärken sind. Was können wir gut? Wer ist für mich da? Was könnte mir helfen? Christa-Marie Münchow: „Die Energie geht weg, wenn wir glauben, wir können nichts ausrichten. Die Energie steigt, wenn wir schauen, was wir alles haben.“
Vierter Tipp: Akzeptieren Sie, was nicht veränderbar ist
Wichtig ist es, mit Niederlagen so umzugehen, dass es uns nicht die eigene Selbstwirksamkeit kostet. „Es geht nicht immer alles gut. Nicht jedes Projekt klappt. Nicht jede Anstrengung wird belohnt“, sagt die Trainerin. Wichtig ist, dies zu akzeptieren und nicht daraus zu machen „Ich kann das nicht“ oder „Bei mir klappt das nicht“.
Fünfter Tipp: Achten Sie auf Ihre Energie
Es gibt Dinge, die uns Energie rauben. Manche können wir nicht ändern, andere ja. Diese gilt es zu identifizieren. So kann es sein, dass ständige E-Mails, Chat-Nachrichten oder Telefonanrufe uns immer wieder rausreißen aus dem, was wir eigentlich tun wollen. Fokuszeiten können helfen, in denen wir uns ausschließlich auf eine Sache konzentrieren. Auch mal fünf Minuten überhaupt nichts zu tun, dankt uns unser Körper und unser Gehirn. Es lernt so besser.
Sechster Tipp: Haben Sie ein positives Bild von sich selbst
Es ist gut, sich so zu akzeptieren, wie man ist. Mit allen Stärken und Schwächen und sich trotzdem gut zu finden. „Üben Sie sich in Selbstwertschätzung und in Selbstfürsorge“, so Christa-Marie Münchow. Dazu gehört, sich für Fehler nicht fertigzumachen beziehungsweise sich auch zu fragen, was einem gut tut. Außerdem sollten wir einmal in uns hineinhören. Wie reden wir eigentlich mit uns selbst? Konstruktiv, unterstützend, stärkenorientiert, fürsorglich? Oder „Jetzt hast du es wieder nicht geschafft. Kein Wunder.“
Siebter Tipp: Gegenseitige Unterstützung
Resilienz entsteht auch, wenn wir uns gegenseitig unterstützen. Verständnis, Rückhalt und Trost spenden Kraft. Indem wir empathisch sind und uns kooperativ helfen, können wir Krisen meistern. Wichtig ist dabei aber, immer auch auf seine eigenen Grenzen zu achten. Wenn wir uns für andere aufopfern und leer laufen, entsteht keine Resilienz.
Achter Tipp: Gestalten Sie Kommunikation positiv und konstruktiv
Jeder Mensch möchte, dass seine Bedürfnisse und er selbst gesehen werden. Entsprechend können im Austausch Reaktionen wie Wut, Frustration oder eben auch Kooperation entstehen. Es ist wichtig, seine Anliegen wertfrei und ohne Vorwürfe zu äußern, sodass für den anderen auch Raum bleibt und ein Dialog entsteht. Unterstützend wirkt auch, wenn wir den anderen fragen, was ihm wirklich wichtig ist oder was bei ihm los ist.
Neunter Tipp: Achten Sie auf psychologische Sicherheit im Team
Jeder von uns will in einem Team oder in der Familie und im Freundeskreis als Mensch anerkannt werden. Machen wir Fehler und fürchten, dafür einen auf den Hut zu bekommen, so geraten wir aus dem Gleichgewicht. Wir kriegen dann auch schon mal etwas in den falschen Hals. Fehler und Verletzlichkeit dürfen als etwas anerkannt werden, was ganz normal passiert. Es gilt zu schauen: Was machen wir nun daraus? Dieses Verständnis sorgt für Entspannung. Menschen fühlen sich anerkannt und sicher. Missverständnisse werden vermieden. Auch das macht resilient.
Zehnter Tipp: Erkennen Sie Energiefresser und identifizieren Sie Kraftquellen
Was für jeden Einzelnen gilt, gilt auch untereinander in Teams. Es ist wichtig, Energiefresser aufzuspüren. Das kann zum Beispiel ein Meeting nach dem anderen sein oder zu knappe Deadlines. Daneben ist es wichtig, seine Kraftquellen zu identifizieren und bewusst in den Tag einzubauen. Hier ist es von Bedeutung, offen mit seinen Bedürfnissen umzugehen.
Der elfte Tipp für mehr Resilienz ist, Sinn in dem zu finden, was wir tun und erleben. Daran können wir wachsen und unsere Resilienz stärken. Hier gilt es allerdings – und das ist der zwölfte Tipp -, sich keinenDruck zu machen, sondern an Kleinigkeiten dran zu bleiben und sich an den Erfolgen zu freuen.
Sie wollen mehr über das Thema wissen? Dann hören Sie in den Podcast „Coaching to go“ (Folge 66 und 67) hinein. Christa-Marie Münchow erklärt, was Resilienz ist und wie wir sie sowohl für uns selbst als auch im Team stärken können. Zwölf Tipps werden ausführlich erklärt. https://coaching-to-go.space
Quelle : Pressemitteilung vom 01.03.2021
Besonders mit Erledigung von Punkt Fünf ist schon viel getan – wie wahr!
Ja, Anke, da stimme ich Dir zu. Ich muss mich selbst auch jeden Tag daran erinnern. Danke für Deinen Kommentar.